Gütesiegel bei Baustoffen

Blauer Engel – Das Siegel der Bundesregierung

Der Blaue Engel ist Deutschlands bekanntestes Ökolabel. Die RAL gGmbH vergibt es im Rahmen einer strengen Prüfung an nachhaltige Produkte und Dienstleistungen. Neben der Umweltfreundlichkeit steht das Zeichen auch für die Langlebigkeit der Produkte.

Im Baubereich fallen neben anderen Materialien zum Beispiel Werkstoffplatten unter das prüfende Auge der RAL – für Bauherren eine zuverlässige Orientierungshilfe. Dazu gehören etwa Spanplatten, Sperrholzplatten oder Massivholzplatten.

Kauft der Häuslebauer also Platten, die mit dem Blauen Engel versehen sind, kann er sicher sein, dass diese umweltschonend und für seine Innenräume emissionsarm hergestellt wurden. Wer Altholz, Rezyklat-Materialien oder Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft in seinen Hausbau integrieren möchte, sollte nach dem Umweltzeichen Ausschau halten.

Interessant auch: Neben der Herstellung wird heutzutage der gesamte Lebensweg einer Platte auf Umwelt- und Gesundheitsbelastungen geprüft. Darüber hinaus ist der Hersteller dazu verpflichtet die Ökobilanz des Produktes zu veröffentlichen.

QDF – Das ganzheitliche Siegel

Das umfangreichste Qualitätszeichen im deutschen Fertighausbau ist das Siegel der QDF, der Qualitätsgemeinschaft Deutscher Fertigbau. Anders als andere Gütesiegel umfasst das Zeichen den gesamten Prozess des Fertighauses – von der Planungsphase bis zum Bezug.

Fertighaushersteller, die dieses Siegel tragen, erfüllen bautechnische Standards, die weit über den gesetzlichen Vorschriften liegen. Dabei bietet QDF den Bauherren höchste Qualität auf allen Ebenen.

So darf nur Holz aus legaler und nachthaltiger Forstwirtschaft verwendet werden. Durch eine besondere Außenwand-Konstruktion speichern die Häuser mindestens 25 Prozent mehr Wärme, als die Energieeinsparverordnung (EnEV) verlangt. Um die Wohngesundheit weiter zu fördern, werden konsequent gesundheitsverträgliche Holzwerkstoffe und Dämmstoffe verwendet.

Diese und weitere Kriterien bauen auf den neuesten Erkenntnissen der Bautechnik auf. Die Hersteller werden mehrmals jährlich durch unabhängige Sachverständige im Auftrag der QDF kontrolliert. Siegeltragende Fertighäuser gelten als äußerst wertbeständig.

RAL – Das Zeichen technischer Gütekriterien

RAL Gütezeichen werden seit 1925 von „RAL Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung“ anerkannt. Damit gehören sie zu den ältesten Kennzeichnungen Deutschlands.

Bauherren sollten bei Holzhäusern auf das RAL Gütezeichen Holzhausbau (RAL-GZ 422) achten. Hierbei unterliegt nicht nur die Herstellung, sondern auch die Montage der Fertigteile einer regelmäßig neutralen Überwachung. Der Bauherr sollte im Übrigen darauf achten, dass die Gütesicherung Holzhausbau im Auftrag Erwähnung findet. Viele Banken machen dies zur Bedingung bei der Gewährung einer Baufinanzierung.

Die Vergabe des RAL Gütezeichens Holzrohelementherstellung (RAL-GZ 421) kennzeichnet die Qualität der vorgefertigten Holzbauteile z. B. im Hinblick auf Holzfeuchte und Emissionen.

Im Rahmen einer regelmäßigen Fremdüberwachung wird zweimal im Jahr durch einen neutralen Prüfer überwacht, dass der Hersteller die in den Güte- und Prüfbestimmungen gestellten Anforderungen einhält. Die Fremdüberwachung wird durch eine kontinuierliche Eigenüberwachung des Herstellers ergänzt.

IBR – Das Gesundheitssiegel

Für ein gesundes und angenehmes Wohnen sorgt das Prüfsiegel des IBR (Institut für Baubiologie Rosenheim GmbH). Neben vielen anderen Produkten werden auch Fertighäuser genauer unter die Lupe genommen – Wandaufbauten und andere Konstruktionsbestandteile werden auf wohnbiologische und gesundheitliche Kriterien geprüft. Siegeltragende Häuser versprechen umweltfreundliches und gesundheitlich unbedenkliches Wohnen.

Im Auftrag des IBR untersuchen unabhängige Labore, ob verwendete Holzwerk- oder Mineralfaserdämmstoffe eine gesundheitliche Belastung durch Schwermetalle aufweisen. Auch die Luftqualität der Innenräume wird auf flüchtige organische Stoffe (VOC) untersucht, die die Raumluft verschlechtern würden. Radioaktivität, biozide Substanzen und Feinstaubbelastungen sind ebenfalls von Interesse. Optionale Prüfungen, wie der Nachweis allergievorbeugender Oberflächen, können das Portfolio des Siegels abrunden.

Damit ist das IBR Siegel perfekt für alle, die in Bezug auf ihre Gesundheit beim Fertighausbau keine Kompromisse eingehen wollen.