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Bernhard Strohmayer, Leiter erneuerbare Energie des Bundesverbands Neue Energiewirtschaft, verrät, warum Solarparks ein Gewinn für alle Beteiligten sind.
Warum ist Solarenergie wichtig für uns?
Solarenergie ist ein starker Baustein der Energiewende. Einer, der am Ende tatsächlich schnell und kostengünstig umgesetzt werden kann. Ein weiterer Aspekt ist die Vielseitigkeit: Von kleinen Anlagen auf Dächern bis hin zu Freiflächen-Photovoltaik ist alles dabei. In den letzten Jahren erleben wir einen vermehrten Ausbau von Solarparks, die einerseits über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gefördert werden, immer häufiger aber auch förderfrei entstehen. Die aktuelle politische Lage macht deutlich, wie wichtig der Ausbau der Erneuerbaren für eine größere Unabhängigkeit von fossilen Energieimporten ist.
Der Bundesverband Neue Energiewirtschaft hat die Initiative SonneSammeln ins Leben gerufen. Warum?
Hinter der Initiative stehen Unternehmen, die sich mit uns dafür einsetzen, dass Solarparks ein Gewinn für alle Beteiligten werden. Wir wollen mit SonneSammeln eine Plattform schaffen, um Diskussionen über Photovoltaikanlagen neu zu führen und Gemeinden sowie Landeigentümer aufzuklären. Solarparks werden ein Teil unserer Kulturlandschaften. Wir wollen dabei helfen, dass sie gut geplant werden und zeigen, welche Vorteile vor Ort entstehen. Ein Beispiel: Kommunen profitieren dauerhaft durch die Beteiligung an der Stromproduktion einer Solaranlage. Einen Mustervertrag stellen wir kostenfrei bereit.
Was passiert unter den Modulen?
Solarparks sind auf eine lange Zeit ausgerichtete, störungsarme Lebensräume, auf der sich Refugien für seltene und bedrohte Arten entwickeln können. Der Boden wird geschont und der natürliche Humusaufbau gefördert. Dadurch erhöht sich die Biodiversität. Unsere Artenzählungen haben gezeigt, dass PV-Freiflächenanlagen eine besondere Vielfalt an Blütenpflanzen aufweisen, die Nahrungsgrundlage für darauf spezialisierte Insekten sind. Davon profitieren auch zahlreiche Vögel, Fledermäuse und Reptilien.
Profitiert auch die Landwirtschaft von Solarparks?
Die Biodiversität ist natürlich auch für die Landwirtschaft wichtig: für angrenzende Flächen, bestäubende Insekten oder die Vogelvielfalt. Deswegen werden oft Blühstreifen zwischen Feldern angelegt. Ein Solarpark kann ein Blühstreifen XXL sein und ein großes Habitat schaffen. Das kann eine wertvolle Bereicherung für stark landwirtschaftlich geprägte Kulturräume sein.
Verlieren Landwirte dadurch Flächen?
Solarparks eignen sich bestens für eine landwirtschaftliche Mehrfachnutzung. Häufig dienen sie als Schafweide oder auch die Freilandhaltung von Geflügel. Außerdem können konfliktarme, landwirtschaftlich unbedeutende Flächen (z.B. mit schlechten Bodenpunkten) genutzt werden, die einen geringen Einfluss auf das Pachtpreisniveau haben. Die Pachtzahlungen des Solarparks können für aktive LandwirtInnen eine stabile zweite Einkommensquelle über 20 bis 30 Jahre darstellen und somit auch weitere landwirtschaftliche Aktivitäten, wie z.B. eine Umstellung zur Bio-Landwirtschaft, unterstützen. Viele Landwirte werden z.B. Flächen aus der aktiven Bewirtschaftung nehmen, um Agrarsubventionen zu erhalten. Wenn dort Photovoltaikanlagen errichtet werden, entsteht eine Win-Win-Situation. Eins ist klar: Am Ende muss auch die Landwirtschaft klimaneutral werden – Solarparks können dabei helfen.
Fakten
Bernhard Strohmayer ist in einem kleinen Landwirtschaftsbetrieb groß geworden und heute Ingenieur. Für ihn steht fest: Die Technik ist ausgereift. Bei dem Rest gibt es noch viel zu tun! Deshalb reizt ihn die erfolgreiche Umsetzung der solaren Zukunft.